Bartgeier - Gypaetus barbatus

 

Alle Fotos 2013 - 2017 aus dem Zoo Frankfurt am Main

 

 

Eigentlich sieht der Bartgeier so gar nicht wie ein typischer Geier aus, sondern eher wie ein Adler, schon aufgrund seiner kompakten Form wirkt er eher wie ein großer Greifvogel. Er wird übrigens auch Lämmergeier oder Knochenbrecher genannt, wobei Lämmergeier eher nicht und Knochenbrecher im besonderen Maße zutrifft. Der Mensch musste schon immer etwas in Tiere hinein interpretieren, die ihnen unheimlich waren, um einen Grund zu haben auf sie jagt zu machen, so auch beim Bartgeier. So bricht er auch gleich zwei Rekorde. Mit bis zu 2,9 m Flügelspannweite gehört er zu den größten noch lebenden flugfähigen Vögeln der Welt und gleichzeitig ist er der größte Greifvogel Europas. Der nächste Rekord ist aber leider sehr traurig, denn es gibt nur noch maximal 250 Brutpaare von diesen wunderschönen Vögeln. Tatsache ist, er gehört zu den Habichtartigen und ich möchte mich hier nicht in der Molekulargenetik verlieren. Bei meinen Fotos könnt ihr sehr schön sehen, das zwei der gezeigten Bartgeier unterschiedlich gefärbt sind. Das sind keine Geschlechtsunterschiede, sondern liegt daran, das Jungvögel nur grau-schwarz gefärbt sind und bis zu 7 Jahre brauchen bis sie vollständig durchgefärbt sind. Bartgeier haben ein sehr großes Verbreitungsgebiet. Bei uns findet man sie in erster Linie in den Pyrenäen und in anderen Bergregionen Südeuropas und in den Tauern. Es gibt eine etwas kleinere Unterart auch in Afrika und in den südwestlichen Teilen Asiens bis nach China. Bartgeier leben also nur in Bergregionen, weit oberhalb der Baumgrenze. Zu seinem Überleben braucht er unbedingt auch andere Beutegreifer, wie Bär, Fuchs, Luchs, Wolf und andere Greifvögel, da er sich als Knochen- und Aasfresser eine Nahrungsnische geschaffen hat. Seine Nahrung besteht nämlich zu 80 % aus Knochen und Aas und damit leistet er noch dazu sehr gute gesundheitspolizeiliche Dienste. Dabei kreist er in großen Höhen, immer auf Ausschau nach zurück gelassenen Kadavern. Hier nimmt er dann die Knochen auf, bringt sie dann wieder auf bis zu 80 m Höhe und lässt sie dann auf steinigem Untergrund aufschlagen. So kommt er dann an das Knochenmark der frisch gesplitterten Knochen. Nur so viel zum genannten Knochenbrecher. Leider verbietet die EU das auslegen von Kadavern, was für sein Überleben sicher sehr hilfreich wäre. Zahlreiche Projekte in Europa laufen derzeit zur Rettung und Wiederansiedlung der Art.

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