Mantelpavian - Papio hamadryas

 

Alle Fotos 2011 - 2018 aus dem Zoo Frankfurt am Main

 

 

 Mantelpaviane sind im Nordosten Afrikas und auf der arabischen Halbinsel, dort im Südwesten, verbreitet. Sie sind dabei die am nördlichsten verbreitete Pavianart, die noch dazu auch außerhalb des Afrikanischen Kontinents zu finden ist. Wie sie auf die arabische Halbinsel gelangt sind weiß man heute noch nicht genau. Wahrscheinlich ist, das die Paviane im späten Pleistozän, d.h. vor ca. 130.000 bis 12.000 Jahren, das Meer wie der Mensch überquerten. Zu der Zeit gab es eine eiszeitlich bedingte Absenkung des Meeresspiegels und es existierte vermutlich eine Landbrücke in der Nähe der Meeresstraße "Bab-el-Mandeb", die eine Verbindung zwischen dem Golf von Aden und dem Roten Meer schuf. Mantelpaviane sind Altweltaffen und Primaten, die mit den Meerkatzen verwandt sind. Männliche Tiere sind bis zu 30 cm größer wie die Weibchen und fast doppelt so schwer. Während die Weibchen ein schlichtes bräunliches Fell tragen, sind die Männchen eher auffällig silbergrau gefärbt. Zudem tragen sie eine silbergraue Mähne, die den Kopf, die Schultern und den Ansatz des Rückens bedeckt. Wie bei fast allen Primaten sind die Eckzähne recht groß entwickelt. Das Hinterteil beider Geschlechter ist rot gefärbt und der lange Schwanz immer nach oben gebogen. Sie bewohnen überwiegend felsige Landschaften, Savannen, Steppen und alpine Graslandschaften bis in 2.500 m Höhe. Da sie sehr von Wasser abhängig sind, findet man sie auch nur dort, wo sie ihren Wasserbedarf ausreichend decken können. Zur Nahrungssuche werden täglich bis zu 20 Km zurück gelegt, nachts ziehen sich die Tiere in Klippen zurück. Ihre Areale umfassen bis zu 40 qkm, die sich häufig mit anderen Pavian Gruppen überschneiden. Paviane pflegen eine außergewöhnliche Sozialstruktur. Es gibt nur sogenannte Ein-Mann-Gruppen, mit nur einem Alpha Männchen. Dazu gehören mindestens drei Weibchen mit ihren Jungtieren und mehrere junge Männchen. In der Regel sind etwa 15 Tiere in einer Gruppe. Anführer ist das Alphamännchen und Weibchen dürfen sich nur mit ihm paaren. Dies wird notfalls auch aggressiv überwacht, auf jeden Fall wird verhindert, dass sich die Weibchen mit anderen Männchen paaren. Auf diese Art und Weise sind die Weibchen immer in der Nähe des Anführers und er bekommt dadurch sehr viel der gewünschten Zuwendung, inklusive sozialer Fellpflege. Zwei bis drei solcher EMGs bilden dann einen Clan und mehrere Clans können dann bis zu 100 Tiere stark sein. Diese nennt man dann "Bande" und mehrere Banden, die sich häufig an gemeinsamen Schlafplätzen treffen, bilden sogenannte Herden. Interessant ist noch, das die Männchen eines Clans häufig miteinander verwandt sind. Clanmitglieder gehen immer gemeinsam auf Futtersuche. Wie wir sind Paviane Allesfresser und in ihrer Nahrungsbeschaffenheit überhaupt nicht wählerisch. Allerdings sind sie auch in der Lage sich längere Zeit nur von Gras zu ernähren. Geschlechtsreif werden Weibchen erst nach 4 - 6 Jahren und Männchen nach 6 - 9 Jahren. Während der Empfänglichkeit schwillt die Region zwischen After und Geschlechtsorgan stark an und färbt sich rot. Dies ist ein Zeichen für die Männchen, die Befruchtungsfähigkeit der Weibchen zu erkennen. Geburten finden bei Pavianen ganzjährig statt. Nach etwa 165 - 184 Tagen Tragzeit kommt nur ein Jungtier zur Welt, das anfangs und bis zu 6 Monaten schwarz gefärbt ist. Erst danach nimmt das Jungtier die Farbe der adulten Tiere an.

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