Okapi - Okapia johnsoni

 

Alle Fotos 2012 - 2014 aus dem Zoo Frankfurt am Main

 

 

Okapis wurden als letzte Großsäugetiere erst 1901 entdeckt und beschrieben. Die auch als Waldgiraffen bekannte Art gehört zu den Giraffenartigen und Paarhufern. Auch ihr muskulöser und gut proportionierter Körperbau erinnert eher an typische Huftiere, als an Giraffen. Auffällig ist ihre glänzende rot- bis kastanienbraune und teilweise schwarze Färbung, mit einer einzigartigen weißen Zeichnung. Nur ihr Hals und ihre Zunge erinnern wirklich noch an Giraffen. Okapis kommen nur in den tropischen Regenwäldern Zentralafrikas vor und leben dort sehr zurückgezogen. Dieser Umstand ist wahrscheinlich der Grund für ihre erst sehr späte Entdeckung. Okapis sind stark gefährdet und vom Aussterben bedroht. Die IUCN stuft die Tiere derzeit als "endangered" ein. Okapis erreichen eine Kopfrumpflänge von etwa 250 cm, bei einer Schulterhöhe von 150 cm und einem Gewicht bis zu 250 Kg. Bei dieser Art sind die Weibchen etwas größer als die Männchen. Nur die Männchen tragen zwei etwa 12 bis 15 cm lange, behaarte und stumpfe Hörner, die beim Weibchen nur angedeutet sind. Mit ihrer bis zu 25 cm langen und dunkelblauen Zunge sind sie außer zum fressen in der Lage, ihre Augen und Nasenlöcher und den Rest ihres Körpers zu reinigen. Okapis findet man nur in Höhen zwischen 500 und 1000 m. In den Wäldern und Sümpfen unterhalb dieser Grenze kommen sie nicht vor. Ihr Vorkommen beschränkt sich nur auf äquatoriale Regenwälder. Derzeit findet man noch Individuen im Ituri Regenwald, dort in einem eigens eingerichtetem Okapi-Schutzgebiet. Ferner in den Virungas und dem Virunga Nationalpark. Hier wurden 2006 wieder die ersten Spuren dieser Tiere seit 1959 entdeckt. Okapis sind Einzelgänger und tagaktiv. In der Regel legen Männchen zur Nahrungssuche täglich bis zu 4 Km zurück, während ihr Aktionsradius etwa 10 qkm beträgt. Weibchen und Jungtiere sind etwas weniger aktiv. Man geht davon aus, das adulte Männchen ihre Reviere mit Urin markieren und immer wieder die gleichen Pfade nutzen. Allerdings ist so einiges über ihr Sozialverhalten auch heute noch nicht geklärt. So zum Beispiel wurden sie auch noch nie Paarweise beobachtet. Ihre Ernährung beschränkt sich auf Blätter, Knospen und junge Triebe aus dem Unterholz. Regenwald bildende Bäume, die das Dach des Regenwalds bilden, werden seltsamerweise nicht gefressen. Männchen finden ihre Weibchen nur durch die Wahrnehmung ihrer Gerüche. Beim Weibchen dauert der Östrus nur etwa 14 Tage. Ist das Weibchen erfolgreich befruchtet, dauert die Tragzeit zwischen 420 und 490 Tagen. Es wird immer nur ein Jungtier mit einer durchschnittlichen Schulterhöhe von 70 bis 80 cm und einem Gewicht von 20 bis 30 Kg geboren. Nach der Geburt steht das Jungtier innerhalb von einer halben Stunde auf und folgt der Mutter. Danach wird das Jungtier versteckt abgelegt, zunächst einige Zeit gesäugt, dann entwöhnt und verbringt so mehrere Monate. Während dieser Zeit werden die Jungtiere von der Mutter vehement, auch mit Fußtritten verteidigt. Erst mit drei Jahren sind die Jungtiere endgültig ausgewachsen. Der größte Feind des Okapis ist der Mensch. Lebensraumvernichtung und die Jagd auf ihr Fleisch als Bushmeat, lassen die Bestände ständig schrumpfen. Ihr zweiter Feind ist der Leopard! Der Zoo in Frankfurt am Main hat sehr viel Erfahrung in der Okapi Haltung. 1954 kam hier das erste Okapi in den Zoo. Seit dieser Zeit leistet der Zoo mit mehr als 20 Nachzuchten einen aktiven Beitrag zur Erhaltung dieser Art.

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