Schmutzgeier - Neophron percnopterus

 

Alle Fotos 2012 - 2017 aus dem Zoo Frankfurt Main und dem

Zoo Vivarium in Darmstadt

 

 

 Weiß der Geier warum man diesem recht hübschen Vogel den Namen Schmutzgeier gegeben hat und vielleicht klärt sich das ja noch auf. Schmutzgeier gehören zu den Greifvögeln und "Habichtartigen" und sind gleichzeitig die kleinste bekannte Geier-Art. In der Regel kommen diese Vögel in Südeuropa bis Zentralasien, in Afrika und in Südasien vor. Insgesamt sind auch ihre Bestände eher rückläufig, das liegt an den sehr starken Rückgängen dieser Art in Südeuropa. Insgesamt sind diese Vögel eher klein, im Vergleich zu anderen Geier-Arten. Sie erreichen eine Größe von gerade mal 60 bis 70 cm und wiegen dann zwischen 1,5 und gut 2 Kg. Die Grundfarbe ihres Gefieders ist weiß, mit schwarzen Schwingen. Um den Hals herum wirkt das Gefieder mehr gelblich. Kopf und Kehle sind unbefiedert, etwas runzelig und kräftig eidottergelb gefärbt. Die hinteren Kopffedern, der Hals, der Rücken und ihre Unterfedern sind schmutzig-weiß gefärbt. Vielleicht ist dies ein Grund für ihren Namen. Die Beine sind kräftig und rosafarben gefärbt. Ebenso der schlanke Schnabel, der dann mit einer schwarzen Spitze endet und den typischen Greifvogelhaken hat. Erst im Flug sieht man die sehr schönen schwarzen Hand- und Armschwingen dieser Vögel, die sich dann erst deutlich vom Rest abzeichnen. Die Flügelspannweite beträgt bei ihnen nur durchschnittlich 160 cm. Wie viele Geier-Arten bevorzugen sie Felsvorsprünge und Klippen in ganz unterschiedlichen Höhen und bauen dort ihre Nester, die sie so besser vor Regen und Unwettern schützen können. Nur selten brüten sie auf Bäumen. Typische geschlechtsspezifische Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen gibt es bei ihnen nicht. Allerdings sind die Weibchen größer und schwerer wie die Männchen. Ihr Lebensraum gestaltet sich sehr unterschiedlich und ist vom Vorkommen abhängig. Im Winterquartier Afrika bevorzugen sie trockene bis halbtrockene hügelige Landschaften, während sie in Europa zur Brutzeit lieber zusammenhängende Gebirgsketten mit Aufwinden und einem guten Nahrungsangebot bevorzugen. Schon im Februar und März beginnt bei ihnen die Balz. Hat sich dann ein Paar gefunden, bleiben sie in der Regel auch monogam bis zu ihrem Lebensende. Bei Tieren bedeutet dies aber, das trotzdem polygame Verhaltensweisen möglich und geduldet sind. Zum Nestbau verwenden sie Zweige und Äste, diese werden dann weich ausgepolstert und es erfolgt die Eiablage. In der Regel legt das Weibchen 1 bis zu 3 Eier, die dann von beiden Eltern etwa 40 Tage bebrütet werden. Danach haben die Nachkommen ein zunächst sehr helles Daunenkleid, das nach einigen Wochen einem dunkelbraunen Jugendkleid weicht. Die Nestlingszeit beträgt insgesamt dann etwa 3 Monate, danach verlassen Junge Schmutzgeier das Nest, um auf eigenen Beinen zu stehen. Erst im dritten Lebensjahr, wenn die Jungen gut durchgemausert sind, tragen sie dann das adulte und schon beschriebene Federkleid. Die Natur tut schon etwas, dass die Jungtiere möglichst lange nicht gesehen werden und dadurch auch besser geschützt sind. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus Aas aller Art und toten Kleintieren. Vielleicht könnte man ihre Nahrungssituation verbessern, wenn die EU das Auslegen von Kadavern in ihrem Lebensraum zulassen würde. Dies ist nach wie vor verboten und verbessert ihre Situation und die anderer Geier in Europa nicht wirklich.

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