Rothschildgiraffe - Giraffa carmelopardalis rothschildi

 

Alle Fotos 2012 - 2019 aus dem Opel Zoo in Kronberg

 

 

Giraffen sind eine Gattung der Säugetiere und Paarhufer. Sie bilden Herden mit bis zu 50 Individuen und können bis zu 50 Km/h schnell laufen. Die Trivialbezeichnung "Giraffe" - Giraffa carmelopardalis - wurde nur einer einzigen Art zugewiesen. Im Jahr 2016 wurden molekularbiologische Untersuchungen gemacht und man fand heraus, das die Familie der Giraffen mindestens sieben verschiedene Populationen umfasst. Derzeit sind Giraffen die größten landlebenden Säugetiere der Erde. Männchen können bis zu 600 cm hoch werden und wiegen dabei bis zu 1.980 Kg. Weibchen erreichen nur eine Höhe von maximal 450 cm und wiegen entsprechend weniger. Giraffen haben zwei bis fünf abgerundete und mit Fell überwachsene Hörner und sehr lange Hälse. Wie wir Menschen auch haben sie sieben Halswirbel. Allerdings sind diese Halswirbel sehr groß und stark verlängert. Gehalten wird ihr Hals in einer Stellung von 55 Grad in der Normalposition, durch eine durchgehenden Sehne, die vom Kopf bis zum Steiß verläuft und für den kleinen Höcker zwischen Hals und Körper verantwortlich ist. Jede Bewegung des Kopfes, vor allen Dingen zum Boden und wieder nach oben, ist extreme Muskelarbeit für diese Tiere. Um dabei keinen Kreislaufkollaps zu erleiden, hat ihr bis zu 12 Kg großes und schweres Herz spezielle Klappen, die einen zu schnellen Blutfluss zwischen Herz und Gehirn verhindern. Es gibt noch andere Besonderheiten in ihrem Herz-Kreislaufsystem, auf die ich aber hier in diesem Rahmen nicht speziell eingehen kann. Die Zunge bei Giraffen kann bis zu 50 cm lang sein und ist auch ein wichtiges Greiforgan. Mit ihr können Giraffen sogar Äste großer Schirmakazien nach unten ziehen und gleichzeitig damit die Blätter abstreifen. Die Zungenspitze ist pigmentiert und somit vor einem Sonnenbrand geschützt. Giraffen fressen bevorzugt Akazien und sind etwa 16 bis 20 Stunden pro Tag mit der Nahrungssuche beschäftigt. Ausgewachsene Giraffen benötigen durchschnittlich 30 Kg Grünzeug pro Tag! Alle Fellmuster von Giraffen bestehen aus unterschiedlichen dunklen Flecken auf hellem Grund. Unter diesen Flecken befinden sich in der Unterhaut Ringarterien, die der Hitzeabgabe dienen und zusätzlich das Schattenpiel der Blätter in den Bäumen imitieren. Dadurch sind Giraffen bei großer Hitze nicht auf Schatten angewiesen. Jede Unterart hat ihre besondere Zeichnung. Das Fell von Giraffen, besonders von Bullen, riecht für menschliche Nasen sehr unangenehm. Dieser Geruch kommt von verschiedenen natürlichen Substanzen und schützt die Giraffen vor Bakterien und Plagegeistern, wie beispielsweise Zecken. Giraffen sind wehrhafte Tiere, die sogar Löwen mit ihren Vorderläufen traktieren und erfolgreich abwehren können. Zur Paarungszeit kämpfen Bullen zeitweise untereinander um die Weibchen. Dabei werden heftige Kopfschläge ausgetauscht, die teilweise bis zur Bewusstlosigkeit und in Ausnahmefällen auch zum Tod des Gegners führen können. Die Tragzeit bei Giraffen beträgt bis zu 15 Monate, wobei nur ein durchschnittlich 160 cm großes und etwa 50 Kg schweres Jungtier, im stehen geboren wird. Nach etwa einer halben Stunde stehen die Jungtiere dann selbstständig auf, werden aber erst nach zwei bis drei Wochen in die Herde mit aufgenommen. Mit 6 Jahren sind Giraffen erst ausgewachsen. Rothschildgiraffen kommen im Östlichen Afrika vor, im südlichen Sudan, in Nord Uganda und im Westen Kenias. Derzeit ist diese Art nur als gering gefährdet eingestuft!

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